Digitalisierungsvorhaben bei Elektrobau Heitmann
Im Rahmen des Förderprogramms „Digitalisierungsmaßnahmen in kleinen Unternehmen (DKU)“ – WT.SH Schleswig-Holstein
1. Einleitung – Digitalisierung als Zukunftsinvestition
Die digitale Transformation ist längst nicht mehr nur ein Schlagwort, sondern ein entscheidender Wettbewerbsfaktor – insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen im Handwerk. Als Elektrobetrieb mit langjähriger Tradition steht Elektrobau Heitmann vor der Herausforderung, gewachsene papierbasierte Prozesse in eine moderne, digitale Struktur zu überführen.
Durch die Nutzung des Förderprogramms „Digitalisierungsmaßnahmen in kleinen Unternehmen (DKU)“ der WT.SH Schleswig-Holstein möchten wir gezielt die Digitalisierung unserer Arbeitsabläufe, Kommunikation und Datenverarbeitung vorantreiben. Damit stärken wir nicht nur unsere Effizienz und Qualität, sondern sichern auch unsere Zukunftsfähigkeit als regionaler Fachbetrieb.
2. Über das Unternehmen
Elektrobau Heitmann ist ein inhabergeführter Fachbetrieb für Elektrotechnik mit Sitz in Schleswig-Holstein. Unser Team besteht aus qualifizierten Fachkräften, die im Bereich Elektroinstallation, Wartung, E-Check, Gebäudetechnik und erneuerbare Energien tätig sind.
Besonderen Wert legen wir auf eine enge, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Privatkunden, Hausverwaltungen und gewerblichen Auftraggebern. Um den steigenden Anforderungen an Termintreue, Dokumentation und Transparenz gerecht zu werden, ist die Digitalisierung ein logischer und notwendiger Schritt.
3. Ziel des Digitalisierungsprojekts
Das Projekt verfolgt das Ziel, zentrale Geschäftsprozesse des Unternehmens vollständig digital abzubilden und zu vernetzen. Der gesamte Auftragszyklus – von der Kundenanfrage über die Angebotserstellung bis zur Rechnungsstellung – soll digitalisiert, effizienter und medienbruchfrei gestaltet werden.
Darüber hinaus soll die interne und externe Kommunikation verbessert, die Dokumentenverarbeitung automatisiert und die mobile Arbeitsfähigkeit unserer Monteure durch moderne Endgeräte sichergestellt werden.
Mit dem Projekt streben wir an:
eine deutliche Reduktion des Verwaltungsaufwands,
die Vermeidung von Doppelarbeit und Übertragungsfehlern,
mehr Transparenz und Nachvollziehbarkeit gegenüber Kunden,
und die langfristige Sicherung unserer Wettbewerbsfähigkeit im digitalen Zeitalter.
4. Modul „Beratung“ – Externe Analyse als Fundament
Im ersten Schritt wird ein qualifizierter externer Digitalisierungsberater hinzugezogen. Dieser erarbeitet gemeinsam mit unserem Unternehmen eine strukturierte Ist-Analyse unserer aktuellen Prozesse und identifiziert digitale Potenziale.
Die Beratung umfasst unter anderem:
eine Aufnahme bestehender Workflows (z. B. Angebotserstellung, Zeiterfassung, Materialbestellung),
die Bewertung des technischen Ist-Zustands (Software, Hardware, IT-Struktur),
die Definition konkreter Digitalisierungsziele,
sowie die Entwicklung eines realistischen Umsetzungsplans.
Die Beratung dient somit als strategische Grundlage für die spätere Umsetzung und stellt sicher, dass Investitionen gezielt, effizient und anwendungsnah erfolgen.
5. Modul „Umsetzung“ – Konkrete Digitalisierungsmaßnahmen
Auf Basis der im Modul „Beratung“ erarbeiteten Digitalisierungsstrategie erfolgt im zweiten Schritt die praktische Umsetzung der Maßnahmen. Ziel ist es, eine durchgängige digitale Infrastruktur zu schaffen, die unsere operativen Prozesse beschleunigt, Informationsverluste vermeidet und die Zusammenarbeit im Unternehmen verbessert.
Die nachfolgenden Maßnahmen wurden auf Grundlage des Beratungsberichts definiert und orientieren sich an den tatsächlichen Anforderungen unseres Betriebsalltags:
5.1 Einführung einer Handwerkersoftware
Eine branchenspezifische Softwarelösung soll sämtliche Arbeitsschritte vom Angebot bis zur Rechnung digital abbilden. Die ausgewählte Software umfasst unter anderem:
Angebots- und Auftragsabwicklung
Mobile Zeiterfassung
Materialwirtschaft
E-Check-Protokollierung
Digitale Rechnungsstellung
Ist-Zustand: Bisher erfolgen viele Abläufe papierbasiert: Angebote werden händisch kalkuliert, Zeiten auf Zetteln erfasst, Protokolle auf Papier ausgefüllt und mehrfach übertragen.
Ziel: Medienbruchfreie, digitale Bearbeitung aller Arbeitsschritte – inklusive Echtzeit-Zugriff auf Projektstände und Kundendaten.
Nutzen:
Vermeidung von Übertragungsfehlern
Schnellere Angebotserstellung und Abrechnung
Verbesserte Nachverfolgbarkeit und Termintreue
5.2 Einführung eines Dokumentenmanagementsystems (DMS)
Ein digitales DMS sorgt für strukturierte, projektbezogene Ablage und revisionssichere Speicherung aller Dokumente:
Projektbezogene Archivierung von Angeboten, Rechnungen, Protokollen
Schnellsuche mit Filter- und Schlagwortsystem
DSGVO-konforme Aufbewahrung und Löschung
Ist-Zustand: Derzeit befinden sich viele Dokumente entweder in Papierform oder unstrukturiert auf Netzlaufwerken.
Ziel: Zentralisierte, digitale Dokumentenverwaltung mit klaren Zugriffsrechten und automatisierten Workflows.
Nutzen:
Weniger Suchzeiten
Geringerer Papierverbrauch
Sichere, nachvollziehbare Verwaltung von Kundendaten
5.3 Mobile Endgeräte für Monteure
Unsere Monteure werden mit Tablets inklusive SIM-Karten ausgestattet. Über die mobile Softwareoberfläche haben sie direkten Zugriff auf:
Auftragsdaten
Digitale Zeiterfassung
Fotodokumentation (Vorher-/Nachher)
E-Check-Protokolle
Kundenunterschrift auf dem Gerät
Ist-Zustand: Aktuell erfolgt vieles manuell und per Privatgerät – Zeiten werden auf Papier notiert, Fotos per E-Mail verschickt.
Ziel: Medienbruchfreie Kommunikation zwischen Baustelle und Büro in Echtzeit.
Nutzen:
Deutlich weniger Nachbearbeitung im Büro
Bessere Leistungsdokumentation
Sofortige Rückmeldung bei Unklarheiten
5.4 Laptops für CAD-Anwendungen und Messgeräte
Für die technische Bearbeitung und die Integration moderner Messgeräte werden fünf leistungsfähige CAD-Laptops angeschafft:
CAD-Software für technische Zeichnungen
Direkte Schnittstellen für digitale Messgeräte
Automatische Übertragung und Verarbeitung von Messwerten
Ist-Zustand: CAD-Anwendungen laufen auf veralteter Technik, Messdaten müssen manuell übertragen werden.
Ziel: Effiziente Bearbeitung von Planungsaufgaben ohne Medienbruch.
Nutzen:
Schnellere Angebotskalkulation
Vermeidung von Übertragungsfehlern
Bessere Integration moderner Messtechnik
5.5 Dockingstationen zur Arbeitsplatzflexibilisierung
Für eine moderne Arbeitsweise werden Dockingstationen eingeführt, damit Laptops flexibel als Büro- oder CAD-Arbeitsplätze genutzt werden können:
Anschluss von Monitor, Tastatur, Netzwerk über eine Schnittstelle
Einfache Nutzung durch wechselnde Mitarbeiter oder für Homeoffice
Ist-Zustand: Arbeitsplätze sind aktuell fix eingerichtet, was Zeitverluste und Umrüstaufwand bedeutet.
Ziel: Effiziente Raumnutzung und flexible Arbeitsweise im Sinne moderner Bürokonzepte.
Nutzen:
Höhere Arbeitsplatzflexibilität
Zeiteinsparung durch Wegfall von Umrüstungen
Einheitliche technische Infrastruktur
6. Erwarteter Nutzen des Gesamtvorhabens
Die Umsetzung der geplanten Digitalisierungsmaßnahmen bringt für Elektrobau Heitmann sowohl im Tagesgeschäft als auch in der strategischen Unternehmensentwicklung weitreichende Vorteile. Die erwarteten Effekte lassen sich auf mehreren Ebenen konkret benennen:
6.1 Prozessoptimierung und Effizienzsteigerung
Durch den Wegfall papierbasierter Prozesse, die Automatisierung von Routineaufgaben und den Einsatz integrierter Softwarelösungen wird der gesamte betriebliche Ablauf deutlich beschleunigt.
Angebots- und Rechnungsstellung erfolgen schneller und fehlerfrei
Doppelte Dateneingaben entfallen
Informationen sind jederzeit und ortsunabhängig verfügbar
6.2 Qualitäts- und Serviceverbesserung
Ein durchgängig digitaler Informationsfluss ermöglicht es, auf Kundenanfragen schneller zu reagieren, Rückfragen effizient zu klären und eine lückenlose Dokumentation zu gewährleisten.
Auftragsstatus ist jederzeit nachvollziehbar
Protokolle und Dokumentationen sind vollständig digitalisiert
Besserer Überblick über laufende Projekte erhöht Termintreue
6.3 Mitarbeiterentlastung und -bindung
Die Mitarbeiter im Büro wie auf der Baustelle profitieren von vereinfachten Prozessen, modernen Arbeitsmitteln und höherer Transparenz:
Monteure sparen Zeit durch mobile Erfassung
Das Büro wird durch automatisierte Abläufe entlastet
Attraktivere Arbeitsbedingungen wirken dem Fachkräftemangel entgegen
6.4 Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbsstärke
Mit der Digitalisierung schaffen wir die Grundlagen für weitere Entwicklungen:
Daten können langfristig für Analyse, Controlling und Optimierung genutzt werden
Schnittstellen zu Partnern oder Kundenportalen sind leichter umsetzbar
Das Unternehmen positioniert sich als moderner, zuverlässiger Handwerkspartner
7. Zeitplan des Projekts
Das Digitalisierungsvorhaben ist für eine Gesamtdauer von ca. 12 bis 15 Monaten geplant, aufgeteilt in zwei aufeinanderfolgende Module:
Zeitraum
Maßnahme
Juni– August 2025
Modul Beratung: Analyse, Zieldefinition, Konzeptentwicklung
ab September 2025
Modul Umsetzung: Softwareeinführung, Hardwarebeschaffung, Schulungen, Integration
Die genaue zeitliche Umsetzung wird auf Basis der Beratungsergebnisse und in Abstimmung mit den jeweiligen Dienstleistern konkretisiert. Parallel zur technischen Umsetzung sind interne Schulungen sowie die Einbindung der Mitarbeitenden in die Umstellung vorgesehen.
8. Perspektive und Weiterentwicklung
Mit dem Projekt legt Elektrobau Heitmann den Grundstein für eine durchgehend digitale Arbeitsweise, die langfristig skalierbar und ausbaufähig ist.
Zukünftige Weiterentwicklungen, die auf den Ergebnissen dieses Vorhabens aufbauen können, sind z. B.:
Einführung eines Kundenportals
Nutzung von Cloudlösungen für dezentrale Projektarbeit
Automatisierte Auswertungen zur Unternehmenssteuerung
Integration mit Smart-Building-Technologien und IoT
Langfristig ist das Ziel, nicht nur intern effizienter zu arbeiten, sondern auch als digital vernetzter Partner in Bau- und Sanierungsprojekten auftreten zu können.
9. Fazit
Mit Unterstützung des Landes Schleswig-Holstein und der WT.SH strebt Elektrobau Heitmann eine umfassende und praxisnahe Digitalisierung seiner Geschäftsprozesse an. Das Vorhaben stärkt nicht nur die eigene Wettbewerbsfähigkeit, sondern dient auch als Beispiel für die Zukunftsfähigkeit des regionalen Handwerks.
Durch die Kombination aus professioneller Beratung und konsequenter Umsetzung wird eine nachhaltige Transformation erreicht – von der Planung bis zum Kundenkontakt.